04.09.2024

Historisches

Urgeschichte (Prähistorie)

Wann genau die ersten Neandertaler oder Homo sapiens als Jäger und Sammler Alpbachtaler Boden betraten und wann hier die erste Dauersiedlung mit Landwirtschaft, neolithische Revolution im Alpbachtal, entstanden ist, wird mit unserem derzeitigen irdischen Wissen nicht eruierbar sein. In der Tischofer Höhle im Kaisertal in der Gemeinde Ebbs (nahe an der Gemeindegrenze von Kufstein) wurden bis jetzt die ältesten Funde menschlicher Erzeugnisse in Tirol mit einem Alter von rd. 30.000 Jahren entdeckt. Bei der Gletschermumie "Ötzi" wurde der Todeszeitpunkt auf 5.282 (+/- 89) Jahre vor heute datiert.

 

Auf dem Mariahilfbergl in der Gemeinde Brixlegg wurden jungsteinzeitliche Besiedlungsspuren gefunden, wobei Keramikfunde der Münchshöfener (4500-3900 v. Chr.) und Rössener Kultur (4800-4550 v. Chr.), der Pollinger (4100-3900 v. Chr.) und der Chamer Gruppe (3500-2700 v. Chr.) auf eine starke kulturelle Bindung an das nördliche Alpenvorland hinweisen. Über 90% der gefundenen Tierknochen stammen von Rindern, Schafen, Ziegen und Hausschweinen.

 

Im Jahr 1869 wurde auf der Steinberg-Alm, der hintersten Alm in Luager Graben, ein Lappenbeil aus der mittleren Bronzezeit (1600-1300 v. Chr.) gefunden.

Unter der Herrschaft Roms

Welches Volk vor der Eroberung durch Rom im oder im benachbarten Gebiet des Alpbachtales ansässig war, lässt sich aus schriftlichen Quellen hellenistischer und römischer Gelehrter wie Poseidonios von Apameia oder Klaudios Ptolemaios nicht mit absoluter Sicherheit erschließen. Heute wird von den Breunen (Breuni) ausgegangen, ob es sich dabei u. a. um Kelten oder Räter handelte, ist noch nicht geklärt. Das Herrschaftsgebiet des Königreiches Norikum, das einen Zusammenschluss von mehreren Stämmen unter der Führung der Noriker darstelle, reichte im Westen bis zum Zillertal und zum Inn (Aenus). Es gibt keine Quellen, wann das Alpbachtal bzw. das südöstliche Unterinntal dem Königreich Norikum angegliedert wurde.

 

Im Jahr  15 v. Chr. erfolgte die Eroberung Tirols unter Kaiser Augustus, der den Oberbefehl an seine beiden Stiefsöhne Nero Claudius Drusus und Tiberius Claudius Nero übertrug. Die Breunen im Unterinntal wurden wahrscheinlich vom Konsul Lucius Calpurnius Piso unterworfen. Die Eingliederung des Königreiches Norikum in das römische Reich dürfte eher friedfertiger erfolgt sein.